Kardinal Müller: „Massenmigration soll nationale Identität zerstören“

Globale Eliten, Massenmigration gegen die Nationen und eine grüne Ersatzreligion – das, was der deutsche Kardinal Müller im Interview ausspricht, wagt nicht jeder zu sagen.
Titelbild
Kardinal Gerhard Ludwig Müller am 25. Oktober 2016 als Präfekt der Glaubenskongregation bei einer Pressekonferenz im Vatikan.Foto: Alberto Pizzoli/AFP über Getty Images
Von 12. Dezember 2023

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Der deutsche Kardinal Gerhard Müller hatte in den vergangenen Jahren zu vielen brisanten gesellschaftlichen Themen deutliche Worte gesagt. Kardinal Müller ist emeritierter Vorsitzender der Glaubenskongregation und aktuell einer der Richter am höchsten Kirchengericht des Vatikans in Rom. In einem exklusiven Interview mit „LifeSiteNewssprach Kardinal Müller dieser Tage über seine Einblicke in die Ideologien hinter dem Globalismus und die daraus resultierenden Folgen.

Massenmigration und das falsche Nazi-Argument

„Bei der Masseneinwanderung geht es nicht darum, Menschen zu helfen, sondern darum, die nationale Identität zu zerstören“, erklärte der Kardinal und legte damit schon einen Paukenschlag vor. 

Doch wer dies kritisiere, werde von ihnen als Nazi bezeichnet. Dabei propagierten sie selbst die mörderische Nazi-Ideologie von „Macht schafft Recht“. Laut Müller werde der „Nazi“-Vorwurf häufig als „Machtinstrument“ zur Unterdrückung abweichender Meinungen genutzt.

Der Kardinal sagte auch, dass die nationale Identität von den Globalisten immer mit dem Nationalismus gleichgesetzt werde. Sie würden sagen, dass dies alle Kriege verursacht habe. Deshalb seien sie gegen den Nationalismus, „aber in Wirklichkeit sind sie gegen die Nation“. Müller will zum Nachdenken anregen: „Wenn Nationalismus der Grund für Kriege ist, müssen wir fragen, wer die Kriege finanziert und welche Interessen dahinterstecken.“

Glauben, Identität und Nation als Hindernis

Zuvor hatte der Kardinal im Interview bereits ausgeführt, warum die Nationen als solche ein Hindernis darstellen. „Sie wollen, dass jeder völlig isoliert und nicht durch Sprache, Kultur, familiäre Bindungen oder ein Heimatland, in dem man sich zu Hause fühlt, verbunden ist.“ Das alles wollten sie zerstören. Sie wollten, dass alle „atomisiert werden, ohne kulturelle und religiöse Wurzeln und Identität“.

Der Klimawandel und die „grüne“ Bewegung dienten dabei als „Ersatzreligion“, der viele anhängen, „anstatt das ursprüngliche [Christentum] zu verbreiten“. Das globalistische System sei jedoch eine Mischung aus Kapitalismus und Kommunismus. Totalitarismus verschmelze in diesem System mit dem Materialismus. „Und wer das meiste Geld hat, ist an der Macht und kontrolliert und bezahlt die Medien.“

Menschen als Klimaschädlinge

Die philosophische Position des Materialismus bedinge jedoch eine geringe Wertschätzung des menschlichen Lebens, wie Müller ausführte. Menschen seien aus dieser Sichtweise „nur Materie, nur eine Masse von Menschen“, die man manipulieren könne.

Und während die Globalisten tausendfach mit ihren Privatjets um die Welt fliegen, nutzten sie die Klimaagenda, um „viel Geld zu verdienen“. Viele von ihnen glaubten, dass es ohnehin „zu viele“ Menschen auf der Erde gebe, die „Klimaschäden“ verursachten.

Allerdings „leitet sich der Respekt vor der Kreatur aus dem Glauben an den guten Schöpfer ab und braucht keine katastrophale Weltsicht“, erinnerte der Kardinal in dem exklusiven Interview mit der gemeinnützigen amerikanisch-kanadischen Pro-Life-Seite.

Kardinal warnte vor Corona-Totalitarismus

Dieses Interview war nicht das erste Mal, dass der ranghohe deutsche Kardinal aussprach, was viele nicht auszusprechen wagen. In den vergangenen Jahren hatte Müller mehrfach zu brisanten Gesellschaftsthemen Stellung bezogen – und dabei kein Blatt vor den Mund genommen, zum Beispiel in der Corona-Zeit.

Seit Juni 2021, mitten in der Corona-Pandemie, gehört der Kardinal als Richter dem höchsten Kirchengericht an, dem Supremum Signaturae Apostolicae Tribunal (kurz SSAT). Hierzu wurde er für eine fünfjährige Amtszeit von Papst Franziskus berufen.

Knapp ein Jahr zuvor, im Herbst 2020, hatte sich Kardinal Müller in einem Interview kritisch über die Corona-Impfpflicht und die Spaltung der Gesellschaft ausgelassen – ganz „im Sinne der Klassenkampf-Rhetorik“, so der Kirchenmann. Anstatt in der Krise zusammenzustehen, müsse der Andersdenkende als Klassenfeind vernichtet werden. Er hatte zudem Vermutungen geäußert, dass man die Gelegenheit der Corona-Pandemie dafür nutzen wolle, „die Menschen jetzt gleichzuschalten, einer totalen Kontrolle zu unterziehen“.

„Great Reset“ als neue Religion?

Der Kardinal sprach vom „Great Reset“, den er als „Big Reset“ nannte – und einer Agenda der Hochstapelei. Man wolle mithilfe moderner Technik „eine neue Schöpfung hervorbringen, einen neuen Menschen erschaffen“ wolle, nach deren Gleichnis. „Ich möchte eigentlich nicht geschaffen und erlöst werden nach dem Bild und Gleichnis von Klaus Schwab oder Bill Gates oder Soros und all diesen Leuten“, resümierte der katholische Glaubensmann.

Nach seiner Zeit als Bischof von Regensburg (2002 bis 2012) war Müller von 2012 bis 2017 Präfekt der Glaubenskongregation, einer Zentralbehörde der römisch-katholischen Kirche zum Schutz der Glaubenslehre der Kirche. Auf diesen Posten hatte ihn Papst Benedikt XVI. berufen. Der 2013 nachfolgende Papst Franziskus verlängerte Müllers Einsatz als Chef der Glaubenskongregation nicht und nannte auch keine Gründe dafür. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete im Sommer 2017, dass es „Meinungsverschiedenheiten in moraltheologischen Fragen“ zwischen Franziskus und Müller gegeben habe.

Wahlen in Rechenschaft vor Gott

Im Oktober 2020 sprach Kardinal Müller exklusiv mit „Breitbart“ über die US-Wahlen und die Bedrohung aus dem kommunistischen China. Er rief die katholische Kirche und die Christen dazu auf, die tiefere Bedeutung der damaligen US-Wahlen für die künftige Weltpolitik zu beachten und sich nicht durch persönliche Gefühle und ideologische Vorlieben täuschen zu lassen. Alle Menschen des Glaubens müssten vor Gott „Rechenschaft ablegen, wen sie zum Befehlshaber des Flaggschiffs der freien Welt machen wollen“, mahnte der Kardinal.

Zu dieser Zeit hatte der noch amtierende Präsident Donald Trump gegenüber dem Pekinger Regime eine deutlich härtere Linie aufgezogen und die gravierenden Menschenrechtsverbrechen Pekings öffentlich angeprangert. Kardinal Müller erklärte in dem Interview diesbezüglich, dass es um die „unversöhnlichen Alternativen Demokratie oder Diktatur“ ginge. Der Kirchenmann erinnerte daran, dass keine Regierung das Recht habe, „ihre Bürger willkürlich zu verhaften, sogar zu foltern, einer Gehirnwäsche zu unterziehen, sie in Konzentrationslagern festzuhalten, zu ermorden, ihre Organe wie Ersatzteile zu ernten und sie auf dem Weltmarkt zu verkaufen“. Damit spielte Müller auf den Organraub in China an, insbesondere gegenüber Falun-Gong-Praktizierenden, Uiguren und anderen Gewissensgefangenen.

Kardinal Müller unterstützt Erzbischof Viganò

Noch deutlicher positionierte sich Kardinal Müller bezüglich der laufenden Präsidentschaftswahl und den Corona-Repressionen einen Monat später als Unterstützer eines emotionalisierenden Aufrufs des Franziskus-Kritikers und emeritierten Apostolischen Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò. Er warnte davor, dass gewisse Kräfte versuchten, die Corona-Pandemie zu nutzen, um eine „Weltregierung“ zu schaffen, „die sich jeder Kontrolle entzieht“.

Erzbischof Viganò war es auch, der Präsident Trump in einem offenen Brief vor einem globalen Plan namens „Great Reset“ warnte, ersonnen von einer Weltelite zur Unterwerfung der gesamten Menschheit. Dieser Plan werde schon bald in Aktion treten, so Viganò, der von einem „historischen Augenblick“ sprach, der „die Kräfte des Bösen in einem Kampf ohne Ende gegen die Kräfte des Guten vereint; Kräfte des Bösen, die mächtig und organisiert erscheinen, wenn sie sich den Kindern des Lichts entgegenstellen, die desorientiert und unorganisiert sind und von ihren zeitlichen und geistigen Führern im Stich gelassen werden“.

 

 



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